Wie Teelichter auf einem Fluss der Vergessenheit entfernen sich die Wörter sanft schaukelnd. Langsam aber sicher entgleiten sie uns; unmöglich das Verweilen. Im Streit der Gewässer eilen sie flussabwärts, sie geraten ins Schwanken, manchmal erlischt das Licht, es riecht nach flüssigem Wachs, wenn sie umfallen besiegeln sie ihr Schicksal, stummer Rauch steigt auf und sie ertrinken. Die Vergangenheit hat der Gegenwart nichts zu sagen. Allein die Zukunft glüht noch, brüchig und schön wie das Unerreichbare. Wie lange bevor sie in Dunkelheit versinkt, weiß niemand. Ein Kiel voller Löcher. Von weit her nimmt man ein schwaches Flimmern wahr, man sieht ihre flackernden Geister erleuchten immer noch. Wir bleiben zurück. Manchmal kommen die Lichter an einer ruhigen Bucht stehen: Dort, wo der turbulente Fluss einen Bogen macht um eine riesige alte Eiche, dort summen sie noch, die überlebenden, dort geben sie Laute von sich, sich gegenseitig suchend und gegenseitig vermissend. Ich sitze hier am Ufer und zähle zähle zähle die kalten Sterne am Nachthimmel, die vielleicht so gar nicht mehr existieren.
